Pflegestelle werden - Die ultimative Checkliste um heraus zu finden ob du bereit für einen Pflegehund aus dem Tierschutz bist
- Dogs on Caps
- 22. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Sept.

Foto von Irish83 über Unsplash
Einen Pflegehund aufzunehmen ist eine wunderschöne Möglichkeit, einem Tier in Not zu helfen – aber es ist auch eine große Verantwortung. Ein Hund aus dem Tierschutz ist oft ein Überraschungspaket und kann schon einiges erlebt haben. Mit guter Vorbereitung kannst du jedoch die Weichen für eine erfolgreiche und liebevolle Pflege stellen.
In diesem Beitrag findest du eine Checkliste, die dir hilft, vor der Aufnahme eines Pflegehundes die wichtigsten Punkte zu prüfen.
🏡 1. Wohnsituation prüfen, bevor du einen Pflegehund aufnimmst
Die Wohnsituation ist entscheidend: Ein Pflegehund braucht Sicherheit und Ruhe, besonders in den ersten Wochen. Überlege, ob dein Zuhause und deine Umgebung für den Hund geeignet sind.
✅ Lebe ich in Eigentum oder liegt eine Erlaubnis meines Vermieters für die Hundehaltung vor?
✅ Habe ich die Möglichkeit, den Hund in einer sicheren Umgebung auszuführen (eingezäunter Garten, ruhiger Park in der Nähe)?
✅ Muss der Hund viele Treppen steigen oder gibt es einen Aufzug?
✅ Ist mein Zuhause hundesicher (Kabel, Pflanzen, Möbel)?
✅ Wie sind meine Nachbarn drauf? Beschweren Sie sich schnell oder sind sie tolerant?
⏰ 2. Zeit und Alltag – passt ein Pflegehund in mein Leben?
Ein Pflegehund benötigt besonders in der Anfangszeit viel Aufmerksamkeit. Plane deinen Alltag so, dass du ausreichend Zeit für Spaziergänge, Training und Eingewöhnung hast.
✅ Habe ich genug Zeit für Spaziergänge, Training und Eingewöhnung?
✅ Wie ist meine berufliche Situation – kann ich flexibel von zu Hause arbeiten?
✅ Kann ich mir für die erste Zeit Urlaub nehmen?
✅ Wird der Hund längere Zeit alleine sein müssen? Wer kann einspringen, wenn ich verhindert bin?
✅ Wann ist mein nächster Urlaub geplant und wer kümmert sich dann um den Hund?
✅ Kann und will ich dem Hund auf unbestimmte Zeit ein Zuhause bieten bis die richtige Familie gefunden wurde oder bin ich zeitlich beschränkt (Umzug, Jobwechsel, lange Reise)?
👨👩👧 3. Familie & Umfeld berücksichtigen
Die Familie spielt eine wichtige Rolle bei der Aufnahme eines Pflegehundes. Kläre vorher, wie alle Mitbewohner dazu stehen und inwieweit bestehende Haustiere oder Kinder davon beeinflusst werden.
✅ Sind alle Mitbewohner und Familienmitglieder mit der Aufnahme des Hundes einverstanden?
✅ Gibt es Allergien in der Familie?
✅ Habe ich Kinder, und wenn ja, können sie bereits rücksichtsvoll mit einem Tier umgehen?
✅ Bin ich in der Lage sowohl für Kinder als auch für den Pflegehund Rückzugsorte zu schaffen, an denen sie sich gegenseitig nicht stören können?
✅ Leben bereits andere Haustiere im Haushalt, und wie würden sie auf einen Pflegehund reagieren?
❤️ 4. Emotionale Bereitschaft prüfen
Das Leben mit einem Pflegehund bringt oft emotionale Herausforderungen mit sich. Überlege, ob du mit Ängsten, Aggressionen oder kleinen Missgeschicken umgehen kannst und ob du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen. Ein Pflegehund kann deine Geduld und Frustrationstoleranz ganz schön auf die Probe stellen.
✅ Kann ich damit umgehen, wenn der Hund ängstlich oder aggressiv reagiert?
✅ Bin ich bereit, nachts aufzustehen um mit dem Hund raus zugehen, damit er sich lösen kann?
✅ Bin ich bereit, kleine Unfälle oder Knabberspuren zu akzeptieren?
✅ Kann ich den Hund wieder abgeben, sobald eine passende Familie gefunden ist?
✅ Kann ich mich frei von Erwartungen und Vorstellungen machen und mich voll und ganz auf den Hund als eigenständigen Charakter einlassen um ihm den Raum und die Zeit zu geben, die er benötigt um sicher anzukommen?
🎯 5. Eigene Motivation und Ziele klären
Bevor du einen Pflegehund aufnimmst, frage dich, was deine Motivation ist und welche Ziele du mit der Pflege verfolgst. Nur wer klar motiviert ist, kann langfristig die Verantwortung tragen.
✅ Warum möchte ich einen Pflegehund aufnehmen – um zu helfen oder um das Leben mit einem Hund zu testen?
✅ Bin ich bereit, viel Liebe und Zeit zu investieren, ohne etwas dafür zu erwarten?
📸 6. Beitrag zur Vermittlung
Als Pflegestelle bist du oft aktiv an der Vermittlung beteiligt. Überlege, ob du bereit bist, Fotos zu machen, Beschreibungen zu erstellen und potentielle Adoptanten zu treffen.
✅ Bin ich in der Lage gute Fotos zu machen und Beschreibungen über den Hund für die Vermittlung zu erstellen?
✅ Bin ich bereit, potentielle Adoptanten zu treffen und zu mir nach Hause einzuladen, damit sie den Hund kennen lernen können?
✅ Kann ich objektiv, im Sinne des Hundes eine Entscheidung treffen?
💰 7. Finanzielle Aspekte prüfen
Die finanzielle Seite darf nicht unterschätzt werden. Die Aufnahme eines Pflegehundes ist eine ehrenamtliche Tätigkeit mit der du den Tierschutz aktiv unterstützt. Einige Kosten für die Versorgung deines Pflegehundes musst du selber tragen.
✅ Bin ich in der Lage und bereit, die Kosten für Grundausstattung und das Futter für die Zeit in der der Hund bei mir lebt, zu übernehmen?
✅ Kann ich im Notfall die Kosten für eine tierärztliche Versorgung tragen?
✅ Fazit
Viele Punkte können nicht einfach mit Ja oder Nein beantwortet werden. Wenn du dir aber über jeden Punkt einmal Gedanken machst und mit deiner Situation abgleichst, bist du auf einem sehr guten Weg, eine liebevolle und verlässliche Pflegestelle zu werden.
Eine bewusste Vorbereitung schützt dich vor Überforderung und gibt dem Hund die besten Chancen auf einen gelungenen Start in sein neues Leben.




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